Plakat 9 - Das Unglück am 22. Juni 1820

Plakat 9 - Das Unglück am 22. Juni 1820


Das Unglück am 22. Juni 1820

Am 30. Januar 1820 fand der letzte Gottesdienst in der alten Kirche statt. In nur drei Monaten war von den Kirchgenossen das nötige Bauholz gespendet und die Mauern hochgezogen.

Der Aufrichtungsgottesdienst konnte schon im Juni gefeiert werden. Hunderte Schaulustige drängten auf den provisorischen Dachboden der Kirche. Sie wurden von den Handwerkern eindringlich gebeten, unten zu bleiben. Sie liessen sich aber nicht verscheuchen.

Mehrere hundert Personen müssen es schliesslich gewesen sein, die auf dem provisorischen Dachboden standen. Dieser hielt der Belastung nicht stand und stürzte mit all den Menschen und weit herum hörbarem, gewaltigem Krachen in die Tiefe.

Pfarrer Waser organisierte sofort die Rettungsarbeiten. Die Toten wurden aus den Trümmern geborgen, die Verwundeten versorgt. Das  tragische Unglück hatte 25 Tote und 297 Verletzte zur Folge, etliche waren lebenslänglich invalide. Über die Gemeinde Gossau war mit diesem Unglück unsägliches Leid gekommen.

Zur Beerdigung am 25. Juni 1820 strömte eine unglaubliche Menge von geschätzten 10’000 Menschen herbei.

Erstaunlicherweise wurde das Unglück richterlich nicht untersucht.

Das Unglück